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Die Männer von Flake (gesprochen, wie geschrieben, auf jeden Fall nicht Fleik) nahmen seit 1996 regelmäßig am Pfingstcup teil. Die ersten Jahre befanden wir uns noch im Prozess der Namensfindung. Als Family Business und Tom&Jerry waren wir da am Start, aber immer die hübsch gleiche Besetzung. (neben halbwegs gelernten Basketballern auch Volley-, Hand-, Fußballer, Bodybuilder, Hubschrauberpiloten, Berufene u.ä.)
Für alle, die mit dem Namen nichts anfangen können, hier eine kurze Erklärung: "Wickie und die starken Männer" hieß die Zeichentrickserie unserer Kindheit, ein schlaues Kerlchen, das seinen Vater und die restliche Wikinger-Crew regelmäßig aus aussichtslosen Situationen herausführte. Später real verfilmt von Bully Herbig. Deshalb auch die Wikingerhelme zur Begrüßung, wir befinden uns ja ganz real in oft aussichtslosen Situationen;). Der Appell "Männer von Flake" wurde bei Wickie verwendet im Sinne von "Auf geht´s, packen wir es an" oder "Wir suchen einen Wickie!".
Gut ist uns noch das erste Turnier in Erinnerung. Wir waren vierzehn Spieler, alle mit einer ordentlichen Größe ausgestattet, einheitliche Trikots und betraten Halle 3, Graf-Stauffenberg-Schule. Große Augen, Getuschel, respektvolle Blicke, manch einer meinte den kommenden Turniersieger zu sehen. Kurze Zeit später, unser erstes Spiel war wenige Minuten alt, relativierte so mach einer seine Aussagen und Gedanken. Wir wurden bei diesem ersten Turnier übrigens 33.
Alle schliefen bei mir im Wohnzimmer, nein, nicht alle, drei hatten sich in einer Pension eingemietet, um das Nachtleben in vollen Zügen genießen zu können. So ergab es sich, dass am Sonntag, Spiel 1, Beginn 8.00 Uhr, der Heimfahrt von drei Spielern, Verletzungen und dem Nichterscheinen oben genannter Pensionsschläfer vier Spieler dieses Spiel beginnen mussten. Und wir schlugen uns tapfer, waren lange sogar in Führung. Die ganze Halle stand hinter uns. Zum Ende brach uns die Foulbelastung das Genick. Zwei wackere Männer von Flake (damals Family Business) gaben alles, konnten die Niederlage aber nicht mehr verhindern.
Wir hatten viele schöne Spiele, oft gegen die gleichen Teams. Jedes Jahr ist die Freude groß, sich wieder zu sehen. Es ging fast immer entspannt, wir möchten fast sagen, familiär zu. Da wird dann schon mal das Kampfgericht mit übernommen, wenn sich ein Team verspätet. Der Ausgleich für diesen Einsatz wurde zumeist mit handwerklich gebrauten fränkischen Getränken geleistet.
Vor dem Internetzeitalter war es gar nicht so einfach, an die Spielpläne für den nächsten Tag zu kommen. Oft fuhren wir noch zur Stauffenberghalle, um dort alles Wichtige für den Sonntag zu erfahren (vor allem, wer fährt dahin). Heute kaum mehr vorstellbar.
In den Folgejahren schwankte die Spielerzahl zwischen 7 und 10 und wir erreichten 2003 unseren Zenit: Platz 17. Seitdem sind wir nie wieder auch nur annähernd in diese Sphären vorgestoßen, mehrmals Platz 33 (scheint uns zu liegen), aber auch im 40er, 50er und zweimal sogar 60er Bereich. Von wirklicher Konstanz kann hier also nicht gesprochen werden (außer man definiert permanente Inkonstanz als konstantes Spiel).
Über die Jahre hat sich ein fester Stamm herauskristallisiert, die Oberbayern-Connection und das fränkische Rückgrat. Unmerklich hat sich auch das Durchschnittsalter nach oben verschoben, so dass wir seit einigen Jahren zu den ältesten Teams zählen. Über 50-jährige sind bei uns keine Seltenheit mehr.
Ja, und wir haben auch schon in der Halle geduscht. Brachialer Wolkenbruch, Spiel im Dientzenhofer, übrigens unsere Lieblingshalle (Steaks, Bratwurst, Kuchen und Bier), und plötzlich tropfte es nicht nur durch die Decke, es goss, als würde einer mit dem Gartenschlauch vom Dach herunterspritzen. An ein Weiterspielen war nicht zu denken. Glücklicherweise blieb Halle 1 trocken, so wurden dort die restlichen Spiele zu einem guten Ende gebracht.
Legendär war auch ein Spiel gegen das Nightmare-Team (sehr lange her). Unentschieden nach der normalen Spielzeit, Verlängerung, wieder unentschieden, meines Wissens nochmal Verlängerung, ja, genau, wieder kein Sieger (wobei in keiner Verlängerung wirklich viele Körbe geworfen wurden). Es folgte das Freiwurfschießen…. und wenn ich ganz ehrlich bin, ich weiß nicht mal mehr, wie das ausging. Hat aber irre Spaß gemacht.
Interessant wäre sicherlich zu wissen, wie viele Steaks, Bratwürste, Kuchen, wie viel Kaffee und Bier durch unsere Kehlen rutschte bzw. floss. Aber vielleicht auch gut, dass es darüber keine Statistik gibt. Von wirklich schweren Verletzungen, mit Ausnahme von verdrehten Knien, Bänderdehnungen, kleineren Platzwunden und geprellten Fingern, blieben wir glücklicherweise verschont.
2014 mussten wir einen schweren Verlust hinnehmen. Unser ältester Mitspieler, seit Jahren dabei, ein sehr lieber Mensch und guter Basketballspieler, verstarb völlig überraschend wenige Wochen vor dem Turnier. Das Turnier stand für uns ganz im Zeichen von Tom Hansen, dem wir hiermit nochmals einen ganz herzlichen Gruß zusenden. Übrigens spielte sein Sohn bei uns einige Jahre mit, hat aber inzwischen mit den Holledauer Hopfabuam ein eigenes Team gegründet.
2019 vollendeten wir unser 23. Turnier, möchten uns hiermit ganz herzlich bei den Veranstaltern bedanken, die dieses Turnier teilweise seit dem ersten Mal organisieren und betreuen. Vielen Dank. Wir haben vor, noch einige Male teilzunehmen.
... erzählt von Männer von Flake-Teamkapitän Matthias Beck