- das Bamberger Freizeitturnier seit 1977Start | Turnier | Bamberg | Geschichte | Links | Statistik | Impressum |
Stehend von links: Stephan Heimburg-Ott, Franz Uttenreuther, Michael Lange, Martin Langlouis, Bernhard Straub, Stefan Schumacher, Wolfgang Hager, Fritz Müller; kniend von links: Heiner Desch, Gunther Friedrich, Wolfgang Falch, Achim Sator.
Es war am 26.10.1985 als der 1. FC Bamberg zum ersten und einzigen Mal die Tabellenführung in der Basketball-Bundesliga übernahm. Kennith Sweet wurde nach sieben Jahren in Bamberg 1985 Deutscher, mit der Verpflichtung von Nationalcenter Ingo Mendel wurde in Bamberg der Grundstein zu einer Großmacht im deutschen Basketball gelegt.
Und es war auch 1985, als im Hof des neu gestalteten Dompfarrheims eine Gruppe wild entschlossener Freizeitsportler ihre Liebe zur Sportart Basketball ausleben durfte und die Spielsituationen der letzten Heimspiele des FC nachstellte. Da wurde gedribbelt, geworfen, geblockt, gefoult und gedunkt was das Zeug (bzw. die Anlage) hielt und es wurde das Verlangen laut, dieses ohne Zweifel vorhandene Talent mit anderen Mannschaften zu messen.
Eine passende Trainingshalle war mit dem Aufseesianum schnell gefunden, das Team stand und so war es Zeit für die erste Anmeldung zum damals wie heute größten Freizeitturnier im Basketball. Eine gewisse Nervosität bei der Anmeldung war zu spüren, umso größer war die Freude, als sicher war, ja wir sind dabei.
Von nun an wurde das Training in der Halle noch Mal intensiver und man trat 1985 voller Euphorie unter dem Namen "Domdatzäla" zum ersten Mal beim Pfingstturnier in Bamberg an.
Was uns fehlte war nicht die Fitness, es war die Spielpraxis. Und so mussten wir einiges an Lehrgeld bezahlen und schlossen das Turnier mit dem 69. Platz bei 72 teilnehmenden Mannschaften ab.
Uns war klar, es kann nicht nur an uns liegen, vielleicht hilft ein neuer Name: Und so wurde 1986 bei der Heimfahrt eines erfolgreichen Auswärtsspiels unseres FC in Bayreuth ein neuer Name gesucht. Es war wohl die gelungene Kombination aus Musik, Spaß und Sport in einer gleichnamigen TV-Sendung, die begeisterte: Die "Muppets" waren geboren.
Leider hat sich der sportliche Erfolg auch mit dem neuen Namen nicht so wie erwartet eingestellt. Ein Coach musste her, der unsere individuellen Stärken auf den Punkt genau abrufen konnte. Die Auswahl eines geeigneten Kandidaten war nicht leicht aber umso erfolgreicher. Nach dem Aushandeln der Prämien (auch dafür war der Coach verantwortlich) und dem Aufstellen der "10-Muppets-Gebote" (Rahmenbedingungen schaffen die nötige Disziplin) wurde das Pfingstturnier 1989 mit der klaren Vorgabe begonnen, erstmalig in die Runde der besten 24 Mannschaften vorzudringen. So sollte es sein und so kam es: die Gegner am ersten Tag hatten allesamt nicht die geringste Chance.
Damit aber nicht genug: Nach erneuten Prämienverhandlungen mit dem Coach wurde auch am zweiten Tag alles aus dem Weg geräumt was sich uns entgegenstellte und das Halbfinale wurde souverän erreicht. Was dann folgte war nur noch ausgiebige Freude und eine ordentliche Feier, war doch nahezu die gleiche Mannschaft 4 Jahre zuvor beinahe Letzter geworden. Im Halbfinale ist uns dann aber doch die Luft ausgegangen, aber wir beendeten das Turnier mit einem sensationellen 4. Platz. Auch der damalige Vorsitzende des Stadtjugendringes glaubte bei der Siegerehrung wohl an einen Fehler, als er uns mit den Worten "doch ein wenig überraschend auf dem 4. Platz" nach vorne rief.
In den nächsten Jahren folgte eine Reihe weitere Highlights, so z.B. der 2. Platz 1997 beim Basketballturnier für Vereinsmannschaften des Post-SV Bamberg, wo wir im Endspiel nur gegen die damalige Nationalmannschaft der Gehörlosen verloren. Auch den 4. Platz beim Pfingstcup konnten wir 1993 und 2004 noch zwei Mal bestätigen.
Neben dem Sport waren uns aber stets die Gemütlichkeit und das Zusammensein immer auch sehr wichtig. Da sich bis heute jeder auf den anderen verlassen kann, wagten wir den nächsten Schritt und organisierten 1995 den ersten Muppets-Cup im Aufsessianum. Die Lokalität war für unser Ansinnen einfach ideal: die Verbindung von großem Sport einerseits mit viel Spaß und regen Diskussionen andererseits. Es gibt wohl wenige, die sich nicht gerne an die legendären Abende im "Stübla" zurückerinnern. Der etwas schwerere Kopf am nächsten Tag war da nicht so wichtig.
Das Aufsessianium wurde vor 5 Jahren umgebaut, der Muppets-Cup bestand aber weiter und ist nach zwei Turnieren im Theresianum nach Stegaurach umgezogen. Dort findet dann auch am 02./03.11.2013 die letzte Auflage statt.
Der Basketball war es, der uns zusammengebracht hat, aber aus den "Muppets" ist in den vergangenen 30 Jahren viel mehr entstanden, als eine Freizeitmannschaft: Wir sind zu einer verschworenen Gemeinschaft geworden, die auch außerhalb vom Sport viele Dinge gemeinsam tut. So fällt es uns auch nicht schwer (nicht zuletzt auf Geheiß unserer Gelenke) das Jahr 2013 als letztes Turnierjahr einzuläuten. Auch wenn dies bedeutet, dass der einstige Mittelpunkt dann nicht mehr vorhanden ist, sind wir uns alle sicher, dass unsere Freundschaften und gemeinsamen Veranstaltungen diesen Verlust mehr als wettmachen werden.
Zum Schluss gilt es noch Dank zu sagen:
Allen Organisatoren des Pfingstturniers bzw. des Pfingstcups, ohne dieses Turnier und damit ohne euch hätte es uns wahrscheinlich nie gegeben und wir hätten nicht so zahlreiche neue Bekanntschaften und Freundschaften schließen dürfen.
Allen Mannschaften mit denen wir uns in den vergangenen fast 30 Jahren messen durften.
Und nicht zuletzt unseren Familien, ohne deren gemeinsames Engagement Vieles nicht möglich gewesen wäre.
Eure Muppets